Andalusien ohne Heizung im Dezember

Wir haben zwar weiterhin keine funktionierende Heizung in unserem Jupi, doch das Wetter hier im Südwesten von Andalusien war bis vor drei Tagen genial: Tagsüber im Schatten immer wieder knapp 20°C warm, so dass sich unser Jupi ab 10 Uhr aufheizen konnte und wir Fenster und Luken zum Lüften öffnen konnten. Dank der guten Isolation unseres Bimobil EX 366 bleibt die Wärme auch am Abend drinnen. Einzig am Morgen war es immer kühl und klamm-feucht, weil wir in der Nacht alle Fenster und Luken schlossen. Seit wir nun aber eine Dachluke offen halten, ist es zwar am Morgen etwas kühler, dafür sind die Fenster nicht mehr so «pflotschnass».

Frisches Brot

Wir finden hier in Spanien fast immer gutes, d.h. dunkles Brot, am liebsten gespickt mit Körnern. Nur ganz am Anfang der Reise in der Provinz Navarra am Rande der Pyrenäen konnten wir praktisch nur helles Baguette kaufen, da war dann oft Lidl die «Rettung», in diesem Discounter gibt es immer dunkles Brot, so denn einer in der Nähe ist.

Beim Durchgehen unserer Vorräte fand Bettina kürzlich noch 1kg Brotmehl aus der Schweiz. Da wir an diesem Tag eigentlich hätten Brot kaufen müssen, sonst aber nichts, kam dieses Mehl gerade wie gelegen. Etwas Wasser und Salz dazu, gut kneten und dann für eine Stunde in die Fahrerkabine gestellt, wo es richtig warm war und es ging wunderbar auf. Schon während dem Backen in unserem Backofen roch es herrlich. Mmmmhhhh.
(wie immer: auf Bild klicken, damit es grösser und schärfer wird)

Gibraleón mit Störchen, Blauelstern und Kakteen

Schon drei Mal benutzten wir nun den Stellplatz der Gemeinde Gibraleón. Der Name dieser Ortschaft beginnt gleich wie das rund 200km südöstlich gelegene Gibraltar und stammt aus der Zeit der Araber. Das Gebiet war aber schon zur Steinzeit besiedelt, wie Werkzeugfunde belegen. Zur Zeit der Römer hiess der Ort Olont und änderte seinen Namen unter den Arabern zu Yabal Al Uyum oder Gebel Olont, was Berg der Brunnen heisst, ähnlich wie der arabische Name für Gibraltar Berg des Tarik lautet. Nach der Rückeroberung durch die Spanier wurde die Stadt Gibraleón genannt.

Das Städtchen hat rund 12’000 Einwohner und sieht für uns richtig andalusisch aus: Fast alle Häuser sind weiss und haben ein Flachdach, entlang vieler Strassen stehen Mandarinen- oder Orangenbäume, manchmal auch Zitronenbäume und immer wieder sieht man Storchennester, sei es auf Kirchen, Strommasten oder Kaminen. Die Störche flogen teilweise in der Luft umher, oft sassen sie aber auch in ihren Nestern, ab und zu hörten wir sie sogar klappern.
Neben Störchen entdeckten wir noch einen weiteren attraktiven Vogel, die Blauelster. Mit ihrem blau erinnert sie irgendwie an einen Papagei, wirklich schön. Allerdings ist der Vogel für mein 105mm Objektiv doch recht klein, deshalb sind die Bilder davon Ausschnittvergrösserungen.

Von Gibraleón führt gemäss Karte ein Veloweg bis nach Portugal, doch sei dieser an vielen Stellen noch nicht fertig, lasen wir im Internet dazu. So benutzten wir ihn zum Joggen, die ersten rund 10km waren tipp topp. Wir entdeckten dabei schöne wilde Kakteen, teilweise mit Blüten, die wir zu Fuss noch genauer anschauen und fotografieren gingen.

Velotouren

Auf unserer Autofahrt von Gibraleón nach Huelva entdeckten wir einen neuen Veloweg, der noch nicht auf der Karte in Locus Map resp. PocketEarth eingezeichnet war. Bei dem vielen schönen Wetter sattelten wir deshalb in Gibraleón auch wieder einmal unsere Velos und wollten diesen erkunden sowie den Weg wenn möglich aufnehmen und auf Openstreetmap publizieren.
Gut, der Veloweg war dann noch nicht ganz fertig…

In Openstreetmap habe ich in der Zwischenzeit entdeckt, dass der neue Teil als «under construction» bereits erfasst ist, diese Kategorie wird aber scheinbar weder in Locus Map noch in PocketEarth angezeigt.

Location für Nachtbilder

Auf der Suche nach guten Locations für Nachtbilder, fuhren wir ganz an die Grenze zu Portugal. Auf der Karte hatten wir gesehen, dass dort verschiedene Windmühlen und eine Burg stehen. Allerdings scheint der Mond aktuell zu hell, so dass die Milchstrasse dieses Mal nicht zum Zuge kam. Die Windmühlen und der Ort Sanlúcar de Guadiana sehen allerdings auch bei Tage interessant aus. Die Grenze zu Portugal bildet der Fluss Rio Guadiana, in dem viele Segelyachten liegen, wohl ein ruhiger Überwinterungsort. Eine Fähre verbindet Sanlúcar mit dem portugiesischen Ufer.

Nationalpark Doñana

An der Küste schien uns das Wetter am besten zu sein, deshalb fuhren wir nach dem Einbau unserer immer noch defekten Truma-Dieselheizung von Sevilla zum Nationalpark Doñana. Allerdings kann der Nationalpark nur mit Führungen betreten oder befahren werden, doch am Rande gab es einen Weg, von dem aus wir einige Flamingos sehen und fotografieren konnten, in der Luft sahen wir auch einige Gruppen von Störchen und Bettina konnte sogar einen Zwergadler fotografieren. Mit ihrer Lumix GH5-Kamera mit dem kleinen Micro Four Third – Sensor und dem 300mm Objektiv, das im Vollformat 600mm entspricht, kann sie kleine Objekte super abbilden.

Am Rande des Nationalparks gibt es das Örtchen El Rocio, das ein bisschen auf «Westernstädtchen» macht, die Strassen sind Sandpisten und überall kann man Pferde mit und ohne Wagen mieten…

Am Abend fanden wir dann einen wunderbaren Stellplatz fast am Meer vorne. Wir hofften dort wieder einmal einen Sonnenuntergang über dem Meer zu sehen, doch leider hatte es zu viele Wolken. Dafür stieg der Vollmond wunderschön über den Dünen im Landesinnern hoch, das nahmen wir auch.

Regenwetter

Draussen regnet es ziemlich stark, auch für die nächsten Tage soll es regnerisch bleiben, die spanischen Behörden haben einige Starkregenwarnungen raus gegeben, wie wir auf ihrer Wetter-App namens El Tempo sehen. Bis jetzt waren die Temperaturen noch recht hoch, doch dies soll sich ändern. Wir haben vorgesorgt und stehen aktuell auf einem Stellplatz in Jerez de Frontera, mit Stromanschluss für unser Elektroöfeli.
So kann kommen was will…

Regenwetter…

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2 Antworten

  1. Hannelore Stucki sagt:

    Schon seit Längerem habe ich nicht mehr in euer Reisetagebuch geschaut, warum, weiss ich eigentlich auch nicht. Heute habe ich mir die Zeit genommen und sehr sehr viel schönes anschauen können. Ihr habt viel erlebt, super !… Da düecht es mich grad öppedi, ich möchti grad zwe Flügu ha und mit euch Furt i Süde ga.

    • bvision sagt:

      Liebe Hannelore
      Ganz herzlichen Dank für deinen netten Kommentar. Vielleicht hast du in der Zukunft ja mehr Zeit für diese Seite und wenn nicht, so geht die Welt auch nicht unter…

      Sonnige Grüsse aus Andalusien
      Bettina und Reto

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