Artgerechte Haltung – erster Teil

Am Wochenende vom 9./10. Dezember 2017 herrschte im Wallis ein ziemliches Schneechaos. Wir waren mit unserem neuen Bimobil EX 366, genannt Jupi, mitendrin und alles funktionierte, auch dank 4×4 und unseren Winterreifen.

Am Freitagabend fuhren wir gegen 19 Uhr los, zuerst Stau von Murten Richtung Freiburg, weil ein StrassenstĂĽck mit Steigung vereist war, die Autos nur mit MĂĽhe hochkamen und die Lastwagen nicht runter trauten, verständlicherweise. Hier waren wir zum ersten Mal froh ĂĽber unsere Winterreifen (Continental Vanco Winter 2) und wir jetzt nicht mit den Ganzjahresreifen unterwegs waren (AT BFGoodrich). Mit aktiviertem 4×4 kamen wir problemlos die Steigung hoch. Dann weiter auf der A12 von Freiburg Richtung Vevey: Kaum waren wir auf der Autobahn wieder Stau! Wie wir später im Autoradio erfuhren, wurde die Autobahn zwischen Freiburg SĂĽd und Rossens fĂĽr etwa zwei Stunden gesperrt weil auch sie vereist war – und wir mittendrin. Da ich gerade das neue Autoradio eingebaut hatte (wir hatten unseren Jupi ohne ein solches bestellt), konnten wir uns mit diesem «vertörlen» und es richtig programmieren. Alles funktionierte bestens, in den Modi DAB+ wie UKW und der Empfang war immer einwandfrei. Die original auf dem Aufbaudach vorgesehene Radioantenne wollten wir dort wegen möglicher Abschattung der Solarzellen nicht und sie wurde nun im Aufbau ĂĽber dem FĂĽhrerhaus eingebaut. Wie wir am Suisse Caravan-Saldon 2018 in Bern gesehen haben, scheint dies nun Standard beim Bimobil EX 366 zu sein.

Bis wir dann endlich in Martigny waren, zeigte die Uhr fast Mitternacht. Da wir zu mĂĽde zum weiter fahren waren, suchten wir via Campercontact-App einen Stellplatz und fanden in Saillon les Bains eine guten und ruhigen Parkplatz neben dem Thermen-Bad. Am nächsten Morgen waren wir praktisch alleine auf dem grossen Platz, alles ganz in weiss gezuckert – und es schneite immer noch.

Es schneite fast den ganzen Tag weiter. Wir wollten um 9 Uhr in Obergesteln sein, heute war Langlaufskitesttag, d.h. man konnte den ganzen Tag kostenlos die verschiedensten Produkte testen, was wir dann auch ausgiebig taten, trotz intensivem Schneefall. Wir ĂĽbernachteten auf dem Campingplatz Augenstern in Reckingen, der den ganzen Winter durch offen hat und der direkt am Rande der Loipe liegt.

Da es auch am Sonntagmorgen immer noch stark schneite entschlossen wir uns, nicht mehr auf die Loipe zu gehen, sondern zuerst nochmals nach Obergesteln zu fahren, um dort die neuen Skatingskis abzuholen. Mit denen hoffte ich Bettina besser folgen zu können…

Danach wollten wir auf dem schnellsten Weg nach Haus fahren – doch es dauerte etwas länger.

Unterwegs kamen wir uns vor wie in einem Katastrophenfilm: Auf der Autobahn standen ĂĽberall Autos in allen «Fahrtrichtungen» herum, die Autobahn war, weil nicht geräumt, durch den festgefahrenen und damit festgepressten Schnee total vereist. Die Autos auf dem Pannenstreifen waren teilweise zugepflĂĽgt, d.h. der Schnee kam bis zur TĂĽrfalle hoch, die Insassen mussten ĂĽber die Fenster raus. In unsere Richtung, d.h. westwärts war aber immer eine Gasse offen und es ging stetig vorwärts, wenn auch nur mit 20 – 40km/h, manchmal auch gar nicht. Aber immerhin, wir kamen vorwärts und immer in tiefere Lagen.

Unser grösstes Problem war der Schnee, der an den Schweibenwischern festfror, die Blätter dann bis zu zwei Zentimeter anhob und diese dadurch wirkungslos wurden – siehe Biler oben. So mussten wir alle paar Kilometer anhalten und die Wischer reinigen. Teilweise froren auch die Ă–ffnungen fĂĽr die Scheibenwaschanlage zu, auch diese reinigten wir immer wieder. Die Wintermischung (- 25°C) war nicht das Probelm, sie blieb flĂĽssig, aber der vereisende Schnee verdeckte die Ă–ffnungen immer wieder…

Die Autobahneinfahrt vom Rastplatz «Grosser Sankt Bernhard» bei Martigny war ebenfalls zugepflĂĽgt, d.h. die vordersten Autofahrer auf der Einfahrt mussten zuerst den Schnee selber wegräumen, bevor sie wieder auf die Autobahn konnten. Wir fuhren vom Goms bis nach Villneuve alles im 4×4 Modus und hatten absolut keine Probleme, das Fahrzeug rutschte nie und auch die Räder drehten nie durch, ein weiteres Mal wo wir froh um die neu montierten Winterpneus waren, die hier ihre volle Wirkung «entfalten» konnten.

Auf der Gegenfahrbahn war die Autobahn gesperrt und nicht geräumt. Vereinzelt standen dort Autos im hohen Schnee herum, teilweise lagen sie in den Leitplanken, teilweise schauten sie in die falsche Richtung – irgendwie völlig irreal. Weiter unten dann auf der Gegenfahrbahn eine Riesenkolonne, totale Stau und die SchneepflĂĽge standen ebenfalls im Stau. Kein Wunder ging dort nichts mehr, wenn alle SchneepflĂĽge im Stau stehen, ich zählte mindesten 4 x 3 SchneepflĂĽge die dort feststeckten. Im Radio kam dann noch die Meldung, man solle im Unterwallis nur im Notfall auf die Strassen gehen…

Unser einziges «Problemchen» war wie bereits erwähnt, dass der Schnee immer wieder an den Scheibenwischer fest fror und wir im Oberwallis alle paar Kilometer anhalten mussten um ihn wieder wegzukratzen. Wir waren aber nicht die einzigen mit diesem Problem, selbst in den Tunnels sah man die Leute anhalten um den Schnee von den Scheibenwischern zu entfernen. Als dann die Temperatur von -9°C auf -3°C stieg, verschwand dieses Probleme.

Ab Villeneuve war dann die Autobahn wieder schwarz geräumt, wir schalteten den 4×4 aus und fĂĽhren mit 100km/h die restlichen rund 100km und kamen gegen 19 Uhr nach Hause, d.h. wir benötigten fĂĽr die ca. 240km 7.5 Std…

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