Lettland

Knapp zwei Wochen erkundeten wir Lettland zu Fuss, «rennend», mit dem Fahrrad und unserem Jupi. Von den drei baltischen Staaten liegt Lettland in der «Sandwich-Position» zwischen Litauen im Westen und Estland im Osten. Es besitzt eine Fläche von knapp 65’000 km2 und ist damit etwa anderthalb mal so gross wie die Schweiz. Es ist aber mit 2 Millionen Einwohner viel dünner besiedelt als unser Land und deshalb sehr viele unbewohnte, d.h. dann vorallem bewaldete Flächen. Riga ist die Hauptstadt und dieses Ziel haben wir auch von Rügen aus direkt angesteuert, ohne lange Zwischenstopps in Polen oder Litauen. Die meisten grossen Strassen in Lettland laufen zentral auf Riga zu, man kann diese Stadt also gar nicht verfehlen. Autobahnen im westeuropäischen Stil gibt es keine und viele der kleineren, auf der Strassenkarte gelb oder weiss gezeichneten Strassen waren gar nicht asphaltiert, da freuten sich natürlich und Allterain-Reiffen.

Eine der vielen unbefestigten Strassen

In Riga war der Verkehr allgegenwärtig, sei es physisch durch die vielen Fahrzeuge oder dann durch die schlechte Luft. Die grosse Ausnahme war an dem Tag, als der Marathon durchgeführt wurde, denn da wurde der Verkehr grosszügig umgeleitet und es war bezüglich Luft richtig angenehm durch die Stadt zu rennen (aber ziemlich anstrengend). In Riga stehen einige schöne Bauten und spannend ist es auch die Stadt von oben zu sehen, z.Bsp. von der Aussichtsplatzform des Gebäude der lettischen Akademie der Wissenschaften in der Nähe des Marktplatzes.

Die Hallen des Marktplatzes sind übrigens frühere Zeppelinhallen (aus dem Westen von Lettland), die am Ursprungsort abgebaut und hier wieder aufgebaut wurden. Innen werden verschiedenste Lebensmittel feil geboten und in einer Halle hat es viele Essensstände – fast wie in einem grossen Kaufhaus.

Nach dem Marathon fuhren wir in den Gauja Nationalpark, ebenfalls viele Bäume, und erholten uns dort unter anderem mit einer fünfeinhalbstündigen Velotour. Es war wunderschön aber am Abend merkten wir beide noch unsere Rennkilometer von Riga in den Beinen und waren ziemlich k.O. Mit Hilfe der App iOverlander haben wir dann einen sehr schönen und abgeschiedenen Platz zum Übernachten gefunden.

Obwohl Lettland sehr flach ist scheinen sie doch angefressene Wintersprotler zu sein, an vielen Orten gibt es Skilifte – über die Länge der Abfahrten konnten wir nur schmunzeln.

Am Schluss fuhren wir noch der Küste entlangRichtung Westen. Leider sah man von der Strasse aus das Meer fast nie, man fährt immer in den Bäumen und es war deshalb recht monoton sowie eher langweilig (die Fahrt). Interessant war es am Kap Kolka, ganz im Nordwesten, wo die Ostsee und der Meerbusen von Riga zusammentreffen. Dieser Rigaische Meerbusen ist so riesig, dass er schon selber ein kleines Meer ist. Dort hat es auch eine sehr schöne Skulptur, die das Zusammentreffen dieser beiden Gewässer symbolisiert.

Unser Ziel war Ventspils, etwas südlich davon. Diese Stadt steuerten wir an, weil hier 2002 und 2012 schon zwei Mal sogenannte Kuhparaden statt fanden. Die Kühe wurden von in- und ausländischen Künstlern gestaltet und 27 davon sind immer noch über die ganze Stadt verteilt in den vielen Parks ausgestellt. Überhaupt überraschte uns diese eigentliche Industriestadt sehr postiv mit ihren vielen sehr wundervoll gestalteten Parks wo immer irgendwelche Skulpturen aufgestellt waren.

Am Schluss besichtigten wir noch das grösste Radioteleskop von Nordeuropa, das auf uns mit seinen 32m gigantisch wirkte. Ebenfalls besichtigten wir noch den grössten Leuchtturm Lettlands, der ganz in der Nähe liegt und 1m höher ist als der Teleskopdurchmesser. Mit seinen dicken Mauern auf dem Sand hat er aber scheinbar Probleme stabil resp. gerade zu stehen und muss deshalb immer wieder repariert resp. gestützt werden muss.

Und zurück in Riga starteten wir nun unser «Abenteuer Osten» so richtig, doch davon später. Unsere aktuelle Position findet man immer unter «Unsere Route/Position» oben rechts.

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