Vancouver-Island – Vancouver – Osoyoos – Grenzübertritt USA

vom 29. September – 20. Oktober 2022

Auf Vancouver Island an der kanadischen Pazifikküste leben etwas über 700’000 Einwohner. Die Insel hat eine Länge von rund 450 km und eine Breite von maximal 100 km, die Fläche beträgt gut 31’000 km2, sie ist damit die grösste Insel an der gesamten Nord- und Südamerikanischen Pazifikküste und hat etwa dreiviertel der Grösse der Schweiz.
In den letzten Monaten haben wir solche Gebiete in wenigen Tagen durchquert, jetzt gegen Ende unseres sechsmonatigen Kanadaaufenthaltes wollen wir etwas langsamer reisen.

Port Hardy

Nach der Fährfahrt begeben wir uns direkt an eine Dumping-Stelle, denn in der Region Bella Coola fanden wir keine Entsorgungsstelle. Hier entsorgen wir unser Grauwasser und bunkern frisches Wasser, auch gutes Trinkwasser gibt es hier, so dass wir auch all unsere Wasserkanister wieder auffüllen können.

Die Entsorgungsstelle liegt direkt beim Jachthafen und bald kommen wir mit einem deutschen Paar ins Gespräch. Sie sind tatsächlich mit ihrer Segelyacht hier, sind seit drei Jahren unterwegs, letztes Jahr an der Ostküste der USA und dieses Jahr via Panamakanal – Galapagos – Hawaii nach Alaska gesegelt und jetzt wieder südwärts bis nach Vancouver Island. Wau, was für ein Abenteuer, da ist unsere Reise ja nur Nasenwasser…

Halbes Auto

Wir übernachten nach der Fährüberfahrt in Port Hardy. Am Morgen früh hören wir die Nebelhörner vom Meer und tatsächlich, wir stecken tief im Nebel. Nachdem wir uns gestern auf der Fähre kaum bewegt hatten, erkundigen wir heute etwas die Ortschaft und unternehmen eine Wanderung durch die Umgebung. Da begegnet uns am Ende des Hafens ein seltsames Gefährt: Ein halbes Auto, nur noch die zwei Vorderräder sind da, hinter dem Vordersitz fehlt der Rest des Fahrzeuges. Wir sprechen mit dem Fahrer, der uns lachend aufklärt und bald können wir das Gefährt in Aktion bestaunen.
(wie immer: Bild anklicken, damit es im richtigen Format und hoher Qualität erscheint)

Holzwirtschaft

Wir kaufen im Supermarkt von Port Hardy noch ein paar Vorräte ein und fahren dann südwärts, einmal mehr durch viele Waldgebiete. Der überall vorhandene Wald wird in British Columbia stark genutzt, es ist eine der Hauptindustrien. Überall sehen wir riesige Holztransporter mit geschlagenem Holz auf der Strasse fahren, auch hier auf Vancouver Island ist es nicht anders.

Auf unserer Fahrt Richtung Süden treffen wir an der Küste mehrmals Umschlagplätze für Holzstämme an. Die dort benutzten Maschinen haben wir noch nie gesehen, rätseln deshalb über ihre Funktionen und schauen dem Geschehen immer wieder zu. Wir sehen auch Holz im Wasser schwimmen. Ob es auf dem Wasser hier hin gekommen ist?

Im nächsten Ort wieder ein ähnliches Bild mit Holzumschlagsplatz, doch diesmal sehen wir, wie das Holz mit Lastwagen angeliefert und dann mit einem Fahrzeug mit einem riesigem Greifer in einem Zug abgeladen wird, nicht wie bei uns in der Schweiz Stamm für Stamm. Als nächstes werden die Stämme sortiert und in Gestelle gelegt wo sie zu Bünden zusammengebunden werden. Diese werden wieder von dem riesigen Greif-Transporter in ein Gestell am Wasser gebracht und wo sie dann auf Schienen ins Wasser rutschen.


Mit einem kleinen Schiff werden diese Bündel dann zu einem grossen Verband platziert oder auf eine Barke geladen, die dann von einem Motorschiff gezogen wird. Uns interessieren natürlich die Flösse, möchten ein solches sehen. Ein Einheimischer erzählt uns, dass alle paar Tage so ein Holzfloss auf der Meerenge Richtung der Stadt Campbell River gebracht werde, gestern sei gerade eines losgefahren. Als wir ein paar Tage später in Campbell River weilen, entdecken wir tatsächlich zwei solche Holzflosse: Vorne werden sie von einem Schiff gezogen und hinten von einem weiteren gestossen. Leider gibt es da einen Flugplatz und deswegen ein Drohnenflugverbot, so dass ich diese interessante Szenerie nicht auch noch von oben fotografieren konnte.

Küste

Bezüglich Übernachtungsplätzen heisst das Zauberwort auch hier «Recreation Sites». Diese liegen meist am Wasser, d.h. an einem Fluss, See oder wie heute an der Küste, denn die Kanadier lieben das Fischen. Immer sehen wir an solchen Plätzen mindestens ein Boot mit Fischern im Wasser und weitere Fischer am Ufer, es scheint hier die Hauptfreizeitbeschäftigung zu sein.

Wir besuchen verschiedene Küstenorte, die in unserem Reiseführer als sehenswert genannt werden. Allerdings sind wir oft nicht der gleichen Meinung wie der Autor: Was ihm gefällt, finden wir nicht immer so toll und was er kritisiert, finden wir dagegen jetzt wirklich nicht so schlimm – so sind halt Geschmäcker verschieden.

In Telegraph Cove gibt es die Möglichkeit für Whale Watching. Eigentlich möchten wir gerne Orcas sehen und vorallem fotografieren, doch sind wir nicht so sicher ob dies hier der geeignete Startpunkt ist. Hier wird damit geworben, dass man am Ende Fotos vom Ausflug erhält… Wie gut kann man auf diesem Boot mit andern 70 Personen überhaupt fotografieren? Doch die Entscheidung wird uns abgenommen: Das Boot ist ausgebucht und es zieht Nebel auf…

Einmal sehen wir unterwegs einen Volvo, bei dem auf dem vorderen Nummernschild «Swiss 1» steht. Ob dies ein Ausland-Schweizer ist? Wir haben schon einige Schweizer aber auch Deutsche Auswanderer getroffen.

Wir fahren weiter zur Little Bear Recreation Site, die an der Küste liegt. Zu unserer Überraschung springen hier ganz viele Lachse dauernd in die Luft. Während den knapp drei Tagen, die wir hier sind, können wir nicht abschliessend klären, was dies bedeutet. Bettina meint, die Fische fressen Mücken, jemand weiteres erzählt, die Lachse würden hier sterben, weil sie wegen Wassermangel nicht den Fluss hochschwimmen können – allerdings sehen wir nirgends tote Fische. Ein Dritter auf dem Platz erzählt, das stimme alles nicht, die Lachse würden springen um zu erschnuppern, ob hier derjenige Fluss ins Meer fliesst, wo sie ursprünglich herstammen und jetzt hochschwimmen müssten. Diese letzte Version scheint uns am plausibelsten, im Internet habe ich aber nichts darüber finden können.
Neben den springenden Fischen sehen wir aber auch immer wieder Seelöwen vorbeischwimmen. Ob sie hier einfach Beute machen können?

Swiss 1

Hier treffen wir auch wieder den Volvo mit dem Schild Swiss1, tatsächlich ein Schweizer Paar mit ostschweizer Dialekt. Am Nachmittag treffen auch noch ihre Eltern mit einem riesigen Wohnmobil ein, fast doppelt so lang wie unser Jupi. Sie erzählen uns, dass sie vor 25 Jahren mit ihren 4 Kindern in die kanadische Provinz Alberta ausgewandert seien. Die Auflage der kanadischen Behörden sei gewesen, dass sie ein Geschäft übernehmen und Kanadier anstellen müssten. So hätten sie zuerst nach einem solchen Objekt suchen müssen und dann ein Motel gefunden.
Was für eine Geschichte, was für ein Lebenslauf. Bettina und ich sind uns nicht sicher, ob wir als Familie mit vier Kindern den Mut gehabt hätten mit der ganzen Familie ohne Aussicht auf ein rasches und sichere Einkommen nach Kanada auszuwandern. Davor können wir nur den Hut ziehen.

Die Lachse springen immer noch und es wird vom Land und auch vom Wasser aus wacker gefischt. Tatsächlich fängt jedes Mitglieder der Schweizer Auswanderungsfamilie mind. einen Lachs.

An der Inside-Passage

Die über 400km lange Meerenge zwischen Vancouver Island und dem Festland ist zwischen 2 und 30 km breit sowie voll schiffbar, immer wieder sehen wir Frachter, Fähren und grosse Kreuzfahrtschiffe vorbeifahren. Kein Wunder, ist sie doch Teil der Inside-Passage von Alaska bis nach Seattle in «Lower 48» der USA, wo die Schiffe meist geschützt hinter Inseln fahren können und nicht raus in den hier oft stürmischen Pazifik müssen. Der Anblick der Schiffe erinnert mich an die norwegischen Fjorde oder die grossen Kanäle in Deutschland, wo auch so grosse Schiffe in engen Fahrwassern unterwegs sind.

fast wie in den norwegischen Fjorden

Wir kommen auch mit weiteren Kanadier auf dem Platz ins Gespräch, denn es spricht sich rasch herum, dass hier Ausländer mit ihrem eigenen Fahrzeug sind. Die meisten kommen aus der Region, d.h. Vancouver Island oder der Umgebung der Stadt Vancouver und viele erzählen uns, dass sie noch nie im Osten des Landes waren.

Quer über die Insel

In unserem Reise-Führer wird die Fahrt quer durch die Insel nach Tahsis sehr gelobt, also fahren wir diese auch ab. Wir übernachten ganz am Anfang auf einem Gratis-Campingplatz (diesmal keine Recreation Site), die auch einen Campingplatzwart hat. Dieser kommt am Abend zu uns und will uns ein Papier abgeben, auf dem die Regeln des Platzes aufgelistet sind. Bettina erklärt ihm, dass wir diese schon gelesen hätten und morgen sowieso weiter gehen würden. Er will es ihr trotzdem geben, sie lehnt weiter ab. Kopfschüttelnd geht er wieder, eine Welt scheint bei ihm zusammengebrochen zu sein…

Am nächsten Morgen fahren wir zeitig los, gibt es doch einige Sehenswürdigkeiten unterwegs. Noch vor dem Frühstück gibt es einen Spaziergang zum Ladys-Fall, einem schönen Wasserfall.

Ladys-Fall

Höhlen von Upana

Nach dem Frühstück geht es weiter zu den Upana-Caves, das sind Höhlen, die man selbst erwandern kann. Wir montieren unsere Stirnlampe, nehmen auch noch die Taschenlampe und das Stativ mit. Insgesamt vier Höhlen können wir besichtigen, die Gänge sind so zwischen 100 – 250 m lang, manchmal etwas eng und wirklich sehr schön. Bei einigen hat es auch Wasser, einmal sogar einen unterirdischen Bachlauf mit schönen Spiegelungen.
Wir sind ganz allein und können so auch einige Fotos mit Stativ machen, teilweise ergibt dies Belichtungszeiten von bis zu 20 Sekunden, als Beleuchtung benutzen wir unsere Taschenlampe. Diese Höhlen sind neben der Holzwirtschaft bis jetzt der Höhepunkt von Vancouver-Island.

Schon 2015 in Island haben wir unsere Begeisterung für Höhlen entdeckt. Dort war es wegen dem vielen schlechten Wetter, dass wir oft in den Untergrund gingen und dabei teils sehr lange sowie verzweigte Höhlen erkundeten.

Viel Wald

Danach fahren wir weiter, weiter durch den Wald und Wald und nochmals Wald. Langsam aber sicher haben wir genügend Wald in Kanada gesehen…

Insbesondere ich bin nicht so ein Wald-Fan, schon früher als Kind nicht und das hat sich bis heute nicht geändert: Lieber habe ich freie Sicht in den Himmel, um Flugzeuge und Vögel zu betrachten sowie in die Ferne zu sehen, um zu entdecken, was vor mir liegt. Die restlichen Sehenswürdigkeiten entpuppen sich leider als Flopp, auch die beworbene schöne Fahrt empfanden wir einfach als weitere Fahrt durch einen «Baum-Tunnel», deshalb kehren wir in Tahsis direkt um und fahren die über 150 km nach Campbell-River wieder zurück.

Wir sind ziemlich müde, gehen uns aber in Campbell River trotzdem noch etwas die Beine vertreten. Ich hätte wieder einmal Lust auf Fish and Chips, doch leider ist das entsprechende Restaurant geschlossen. Wir finden dann ein Restaurant namens Pita Pit, die Bilder der Gerichte sehen gut aus, verstärken unseren Appetit und wir gehen hinein. Das Essen ist wunderbar, wie wir später im Internet lesen Libanesischer Stil. Pita Pit ist eine Kette, die aus Kanada stammt, inzwischen aber weltweit operiert, auch in Europa…

Baumriesen im MacMillan Provincal Park

Von hier aus erkunden wir die überall beworbenen Baumriesen im MacMillan Provincal Park. Diesmal sind es nicht Zedern sondern Douglasien. Die Bäume hier sind bis zu 800 Jahre alt und 76m hoch, riesig. Vom Durchmesser her kommen sie aber nicht an die Zedern, die wir in Bella Coola gesehen haben. An den meisten Orten muss man auf einem Steg gehen und kann nicht direkt zu den Bäumen, wahrscheinlich hat es hier teilweise sehr viele Leute.
(auf Bild klicken, damit Hochformatbilder auch im Hochformat gezeigt werden)

Dann lesen wir noch einmal unseren Reiseführer betreffend der Weiterfahrt nach Tofino durch und entscheiden uns dagegen, da hier vorallem wieder von Bäumen und Wald geschwärmt wird… Bevor wir gegen Osten zurück fahren, versuchen wir noch eines der grössten Löschflugzeuges der Welt zu besichtigen, den rot-weissen Martin-Mars, auch Hawaii Mars genannt. Er steht in Port Alberni auf dem Trockenen, an einem riesig langen Fjord, der Vancouver Island fast in über der Hälfte durchteilt. Gebaut wurde das Flugzeug 1945 für die amerikanische Navy als Transporter, nach dem Krieg wurde es als Löschflugzeug umgebaut. Wegen Covid ist ein näherer Besuch leider nicht möglich, wir können das riesige Wasserflugzeug aber durch den Maschenzaun sehen.
Es steht übrigens zum Verkauf, mit 5 Mil. US$ ist man dabei…

Wandmalereien von Chemainus

Nach einer Nacht auf einer weiteren Recreation Site fahren wir nach Chemainus. Diese Gemeinde animiert seit den 80er Jahren Künstler dazu, Hausfassaden zu bemalen – Kunst am Bau. Das letzte Werk stammt von diesem Jahr. Wir vermuten, dass die Kunstwerke auch regelmässig renoviert werden, denn fast alle sind in einem sehr guten Zustand. Die Malereien sollen zeigen, wie es hier früher war.

Daneben gibt es in dieser Ortschaft auch ein grosses Sägewerk, das Holz wird hier auf dem Wasser angeliefert. Mit der Drohne fotografiere ich die wartenden Holzstämme von oben.

Cowichan Bay

Auf dem Weg von Campbell River nach Süden haben wir übrigens den fünfzigsten Breitengrad überquert, das wird hier an der Strasse gross angezeigt. Ebenso eine Weltkarte, damit man sieht wo dieser Breitengrad, ob nördlich oder südlich, überall durchgeht, dito mit dem Längengrad.

Es geht weiter nach Cowichan Bay. In unserem Reiseführer steht, dass dieses Dorf am Wasser auf Stelzen steht und deshalb ein Hingucker sei. Nun, auch hier sind die Geschmäcker verschieden, uns faszinieren viel mehr die vielen Hausboote auf dem Wasser, die wie richtige Häuser aussehen, einfach, dass sie auf einem Floss stehen. Teilweise kann man sie für Ferien mieten.

Als wir in der Ortschaft ankommen überrascht uns aber ein Lärm, ein tiefes Brüllen. Dieses stammt von Seelöwen, die hier vor dem Hafen hin und herschwimmen und immer mal wieder auf einen Schwimmsteg steigen, um sich etwas zu sonnen.

Danach fahren wir weiter zur grössten Holzbrücke der Welt, der Kinsol Trestle. Diese Brücke wurde im Jahr 1920 fertig gestellt und ist 200m lang sowie bis zu 44m hoch. Sie war bis 1984 eine Eisenbahnbrücke, seit 2009 ist sie ein Kulturdenkmal und seit 2011 für Fussgänger offen. Auch hier kommt die Drohne zum Einsatz, wegen dem vielen Wald ist es aber nicht ganz einfach, die fliegende Kamera in die richtige Position zu bringen, denn berührt sie einen Ast, dann stürzt sie ab – und die Bäume sind hier wieder recht hoch.

Was für ein ereignisreicher Tag dies wieder einmal war mit all diesen interessanten Highlights.

Victoria

Am nächsten Tag fahren wir ganz in den Süden von Vancouver Island, in die Stadt Victoria. Aus heutiger Perspektive ist es nicht auf den ersten Blick verständlich, dass die Briten diese Stadt auf der Insel als Hauptstadt der damaligen Kronkolonie British Columbia wählten und nicht das auf dem Festland liegende Vancouver. Der Grund liegt darin, dass die ursprüngliche Kronkolonie nur aus der Insel Vancouver Island bestand und erst später auf das Festland ausgeweitet wurde.

Die «normale» Stadt selber ist aus unserer Sicht nicht so der Reisser, was uns aber begeistert sind wieder diese Hausboote, hier Fisherman’s Wharf genannt. Sie liegen an einer Pier im alten Fischerhafen wo früher grosse Fischerboote festmachten.
Weiter faszinierte uns, dass gleich daneben auf dem Wasser dauernd Wasserflugzeuge mit laufendem Motor durchschwammen und dahinter starteten und landeten, teils sogar zweimotorige Flugzeuge.

Wir sind den halben Samstag in der Stadt unterwegs, so riesig ist sie auch wieder nicht. Uns fällt das Human Upgrade Lab auf, also ein Upgrade für Menschen? Hm, tönt interessant:

Wer ist der Beste?

Der Hauptgrund für den Besuch dieses Ortes sind die Orcas, respektive die Whale-Watching Angebote von hier. Denn nur im Süden und Norden von Vancouver-Island ist es einigermassen sicher, auf einem solchen Ausflug Orcas zu sichten. Und da wir sie nicht nur sehen sondern auch fotografieren möchten, kommen für uns deshalb keine Ausflüge mit Zodiacs (schnellen Schlauchbooten) in Frage. Unsere Erfahrung von 2015 in Island mit einem solchen Zodiac-Ausflug war eine riesige Enttäuschung: Das Schlauchboot brettert mit Volldampf aufs wellige Meer hinaus, man ist in dicke Overalls eingepackt und an Stühle «gefesselt», gischt fliegt um einem und fotografieren ist unmöglich, alles wird nass. Sieht man einen Wal ist man entweder auf der richtigen oder falschen Seite, aufstehen darf man nicht…

Hier in Victoria gibt es verschiedene Anbieter mit grösseren und teils gedeckten Booten, einige auch mit Katamaranen. Schlussendlich gibt es aber nur einen, der mit einem wirklich schnellen Katamaran auch genügend weit fahren kann, um zu möglichen Orca-Plätzen zu kommen: Wir buchen deshalb bei Eagle Wing Tours einen Ausflug für den nächsten Tag. Mit diesem Anbieter rechnen wir uns die grössten Chancen aus, Orcas zu sehen und fotografieren zu können.

Wir haben dank der App iOverlander ganz in der Nähe des Fisherman’s Wharf einen Parkplatz gefunden, wo wir günstig parkieren und übernachten können. Von hier startet am Morgen auch der Whale-Watching Ausflug. Wir spazieren am Abend noch auf den 700m langen Kai ins Meer hinaus, eigentlich der Pazifik aber natürlich nicht den offenen. Und im Hintergrund sehen wir schon die USA. Wir beobachten hier den Sonnenuntergang und sehen gerade noch ein etwas spezielles Boot auslaufen, einen Kabelleger, also eines, das über die Ozeane Glasfaserkabel verlegt.

Whale Watching – Buckelwale und Orcas

Wir sind schon zeitig vor Ort, gut 40 Personen zählen wir. Zuerst gibt es eine Einführung an Land und dann gehen wir auf den Katamaran (Zweirumpf-Boot), das pünktlich um 10 Uhr aus dem riesigen Hafen-Areal rausfährt, neben uns fahren die Wasserflugzeuge mit laufenden Motoren vorbei.
Ein Biologe der Crew erzählt einiges über die Wale, dass die Buckelwale z.Bsp. anhand der unterschiedlich schwarz-weiss gemusterten Fluke (Schwanzflosse) unterschieden werden können. Er ist mit seinen Ausführungen noch nicht fertig und wir sehen schon die erste Zweiergruppe von solchen Buckelwalen, hier Humpbacks genannt. Und tatsächlich, jede Fluke sieht etwas anders gemustert aus, sehr interessant. Die Tiere schwimmen gemächlich zusammen und schlagen immer wieder die Heckflosse in die Höhe, bevor sie für eine Weile abtauchen. Springen tun sie aber nicht, wie man dies oft auf Bildern sieht. Neben uns hat es noch einige weitere Boote um die Wale herum, alles ist sehr friedlich, wunderschön.

Wir bleiben sicher eine Stunde bei diesen Tieren, bevor der Kapitän plötzlich Gas gibt und den Kurs ändert. Aha, jetzt geht es auf die Suche nach den Orcas. Wir selbst sind bis jetzt immer ganz vorne auf den Rümpfen gesessen, das Meer ist total ruhig, keine Wellen. Jetzt gibt der Kapitän aber Vollgas, ab und zu fliegt feiner Gischt über uns, deshalb gehen wir nach hinten, in den geschützten Bereich des Katamarans. Nach einer längeren Fahrt scheint es gewiss zu sein, andere Boote haben Orcas gesichtet und wir scheinen nur noch 5 – 10 Minuten davon entfernt zu sein.

Und dann sehen wir sie tatsächlich, genial.
Leider sind sie doch ziemlich weit weg, dies scheint der Mindestabstand zu sein, denn alle übrigen Boote halten diesen Abstand auch ein. Einige Aufnahmen gelingen aber trotzdem, unsere ersten Orcas in der Wildnis, genial.
Auch diese Tiere ziehen ruhig dahin, kein Springen, kein Surfen, kein Jagen…

Weiterfahrt an der Westküste entlang

Wir fahren weiter der Westküste entlang, Richtung Norden und sehen zum ersten Mal auf dieser Reise den offenen Pazifik. Wir übernachten unterwegs und besuchen am Montagmorgen den Botanical Beach (Botanischer Strand) im Juan de Fuca Provincial Park, wo es bei Ebbe viele isolierte Wassertümpel, sog. Tide Pools gibt. In diesen leben ganz interessante Pflanzen und Tiere, unter anderem Seeanemonen. In meinen Augen sehen sie aus wie Pflanzen, in Wikipedia lese ich aber, dass es Tiere sind, sogenannte Blumentiere, die andere Tiere fressen. Leider ist es heute sehr neblig und dunkel, sehr schwierig zum Fotografieren. Mit Hilfe eines Polarisationsfilters kommen die Pflanzen – falsch, die Tiere einigermassen zur Geltung…

Fähre nach Vancouver

Von hier im Westen der Insel überqueren wir Vancouver Island ein weiteres Mal Richtung Osten, dieses Mal zum Fährhafen in Nanaimo. Wir finden einige Kilometer davor eine Waldlichtung mit Parkplatz, wo wir übernachten können. Am nächsten Morgen gehen wir noch eine Runde joggen, später bucht uns Bettina eine Fähre nach Vancouver für den folgenden Tag.

Damit verlassen wir Vancouver Island nach 15 intensiven Tagen. Wir haben vieles gesehen, was wir auch im übrigen British Columbia und Westkanada schon gesehen haben, trotzdem gab es einige neue Höhepunkte: Der erste war bereits die Fährüberfahrt von Bella Coola nach Port Hardy, dann die Holzumschlagplätze mit den vielen Baumstämmen, die Höhlen von Upana, die Wandmalereien von Chemainus, die Hausboote in Cowichan Bay und Victoria. Und natürlich zum Schluss die Whale Watching Tour mit den Buckelwalen und Orcas. Es hat sich auf jeden Fall sehr gelohnt, auch wenn wir immer wieder über die vielen Wälder gestöhnt haben.

Wir sind rechtzeitig am Terminal des Fährhafens und stehen schlussendlich in der Fähre ganz zuvorderst. Die Überfahrt ist sehr ruhig, allerdings ohne Wale, obwohl wir die ganze Zeit draussen sind und nach ihnen Ausschau halten.

Vancouver

Vancouver ist mit 631’000 Einwohnern keine Millionenstadt wie Montreal oder Toronto im Osten Kanadas, trotzdem ist sie für Schweizer Verhältnisse riesig. Wir übernachten zwei Nächte auf einem Campingplatz, dies scheint uns am sinnvollsten. Dazu buchen wir zwei Tage Hop On – Hop Off, also ein Tour wo man an definierten Orten immer wieder ein- und aussteigen kann. Wir sind nicht so Gross-Stadt – Fans und wir können uns nicht so richtig für diese Stadt erwärmen. Es hat zwar viele hohe Hochhäuser, was uns meist gefällt, doch hier haben sie oft grünliche Scheiben, sehen altmodisch aus.
Erst am Abend, in der blauen Stunde, zeigt sich die Stadt in unseren Augen von einer schönen Seite.

Rund 40% der Einwohner von Vancouver haben asiatische Wurzeln, was sich auch auf das kulinarische Angebot niederschlägt. Um diese Vielfalt auszuprobieren nehmen wir deshalb das Nachtessen in drei verschiedenen Restaurants ein, immer die kleinste Portion wählend: Zuerst Koreanisch, danach Japanisch und zum Schluss Mexikanisch. Koreanisch schmeckt uns super, Mexikanisch auch recht gut nur mit dem schwarzen Ding um die Sushis, die eigentlich auch ganz gut schmecken, haben wir unsere liebe Mühe…

Am nächsten Morgen gehen wir von unserem Campingplatz zu Fuss in den Stanley-Park, ein schöner, etwa 5km langer Spaziergang. Später beobachten wir in der Stadt einen Parkbusseneintreiber, wie er Autos im Halteverbot vor einem Starbucks-Kaffee büsst, bevor er selber dort parkt (mit eingeschaltetem Dachblinklicht) und in dem Starbucks einen Kaffee holen geht…

Zum Schluss gehen wir auf den Vancouver Lookout, eine Aussichtsplattform auf einem Hochhaus, von wo wir die Stadt von oben betrachten können. Faszinierend ist für uns vorallem ein Hochhaus mit Bäumen in den Herbsfarben auf dem Dach.

Als wir zurück auf den Campingplatz kommen entdecken wir ein bekanntes Fahrzeug ganz in der Nähe von uns: Der dunkle Unimog der Talni-Crew, so eine Überraschung. Sie wollen zurück in die Schweiz fliegen, das Fahrzeug aber hier lassen und im März die Reise von hier aus fortsetzen. Wir sind jetzt schon gespannt, wann wir sie das nächste Mal treffen werden.

Richtung Osten

Wir fahren am nächsten Morgen weiter Richtung Osten, unser erstes Ziel ist ein Waschsalon. Am ersten Ort, nicht weit vom Campingplatz entfernt, finden wir leider keinen Parkplatz. Doch dank der iOverlander-App entdecken wir in Abbortsford eine weitere gute und moderne Wäscherei in der Umgebung eines Einkaufszentrum, also mit vielen Parkplätzen. Es ist gerade nicht so viel los und wir können vier grosse Maschinen parallel laufen lassen, so sind wir in weniger als zwei Stunden mit all unserer Wäsche durch. Jetzt sind unsere Schäftli wieder voll und unser riesiger Wäschesack ganz leer.

Danach fahren wir weiter Richtung Osten, unser Fernziel heisst Osoyoos. An diesem Ort planen wir, die Grenze zur USA zu überschreiten resp. überfahren. Doch zuerst stoppen wir beim Gemeindezentrum von Yarrow. Dies liegt etwas abgeschieden von der eigentlichen Gemeinde und hat einen grossen Parkplatz, wo wir übernachten wollen. Gleich daneben fliesst ein Fluss durch. Wir gehen nach unserer Ankunft diesem entlang spazieren und es gefällt uns sehr gut, hat es doch einen Damm, wo man über die Landschaft blicken kann. Wir beschliessen deshalb, am nächsten Morgen hier eine Jogging-Einheit einzulegen.

Am Fluss hat es sehr viele Fischer, diesmal auch indischstämmige. Und die Fische, immer noch Lachse, beissen zahlreich an ihren Ködern an den Angeln, doch von 10 Fischen an den Angeln bringen die Fischer nur etwa 1 – 2 Stück rein, die andern können sich wieder losreissen.

Auch als wir am nächsten Morgen joggen gehen, diesmal in die andere Richtung auf dem Damm, hat es wieder dutzende Fischer am und im Fluss. Kanada ist wirklich ein Land von Fischern, das haben wir nun schon mehrmals gesehen.
Aber wir sehen auf dem Boden auch immer wieder eine ganz schöne Raupe, aus der gemäss Wikipedia einmal Nachtfalter werden.

Nach dem Joggen gibt es zur Belohnung frischen Zopf, den ich noch vor unserer Joggingrunde am frühen Morgen gebacken habe. Geknetet habe ich ihn bereits am Abend zuvor und dann in unsere kühle, d.h. nicht geheizte Fahrerkabine gestellt, wo er während der Nacht langsam aufging. Zuhause habe ich ihn jeweils in den Kühlschrank gestellt, doch der von Jupi ist dafür zu klein resp. zu voll.

frischer Zopf zum z’Morge

Bei der Weiterfahrt stellen wir fest, dass trotz schönem Wetter der Himmel irgendwie nicht so klar ist. Bald wissen wir auch den Grund: Waldbrände. Auf der entsprechenden Webseite der Provinz British Columbia sehen wir, dass es aktuell 207 Waldbrände gibt, unglaublich.

Richtung Osoyoos

Vor einigen Wochen schon sind unsere Reisebekannten Peter und Brigitte mit ihrem Mercedes Vario über diesen Grenzübergang von Kanada in die USA eingereist und wussten nur Gutes zu berichten. So konnten sie ihre in Alaska auf 6 Monate begrenzte Aufenthaltsgenehmigung problemlos verlängern. Ob es bei uns auch so gut laufen wird? Wir möchten nämlich eine Aufenthaltsgenehmigung von mehr als den normalerweise 6 Monaten, optimal für uns wäre eine Erlaubnis bis Ende August nächsten Jahres, d.h. knapp 11 Monate.

Es kann sicher nicht schaden, wenn wir Jupi wieder einmal gründlich reinigen, um den kanadischen Strassenschmutz und die vielen Mücken seit unserer letzten Aktion vor zwei Monaten in Dawson City abzuwaschen. Wir finden eine sehr gute Waschanlage in Kelowna. Mit viel Schaum, Bürste und Hochdruckreiniger gehen wir zu Werke, danach noch von Hand. Über zwei Stunden stehen wir dort, bis wir zufrieden sind. Danach wachsen wir alle roten Teile unseres Bimobils frisch ein, d.h. die ganze Fahrerkabine plus die roten Streifen am Aufbau, denn diese schiessen in der Sonne schnell ab. Jetzt glänzt Jupi wieder fast wie neu.

Die Gegend um Osoyoos gefällt uns sehr gut, viel weniger Wald als sonst, dafür viele Kulturlandschaften und Fernsicht. Obwohl eigentlich auch hier schönes Hochdruckwetter herrscht, ist auch dieser Himmel durch verschiedene Waldbrände etwas trüb und in der Ferne können wir die dunkle Rauchsäule eines Waldbrandes beobachten.

Diese Region scheint einer der Gemüsegärten Kanadas zu sein, auf jeden Fall hat es hier viele Obstbäume, aber auch Reben sehen wir überall. Gemäss unserem Reiseführer ist dies neben dem Süden von Vancouver Island die mildeste Region in Kanada.
Wir übernachten in den Reben und hören in der Nacht immer wieder Rotorengeräusche, wie von einem Helikopter, aber das Motorengeräusch dazu fehlt. Am nächsten Morgen bei einer Jogging-Runde finde ich die Lösung: Es stehen überall uralte Windgeneratoren in den Kulturen, die aber mit Strom angetrieben werden und dabei Lärm erzeugen, wohl um Tiere zu verscheuchen. Dazu hören wir auch immer wieder Schüsse.
Von unserem Wohnort in Sugiez kennen wir dieses Lärmemachen im Herbst, hat es doch dort auch viele Weinberge. Aber alte Windgeratoren als Lärmemacher sind uns neu.

Grenzübertritt USA

Nach rund 21’000 km in 6 Monaten verlassen wir heute, am 20. Oktober 2022 dieses spannende Reiseland Kanada, in dem wir viel Neues erlebt haben, viel Natur und einige interessante Tiere beobachten sowie mehrere neue Reise-Bekanntschaften schliessen konnten. Jede Provinz und jedes Territorium hatte seine Höhepunkte für uns, die ganze bisherige Reise war einfach genial.

Die letzten Tage haben wir unseren Kühlschrank leergegessen, denn Frischprodukte wie Fleisch, Früchte aber auch Kartoffeln dürfen gemäss den von uns gefundenen Informationen nicht von Kanada in die USA eingeführt werden.

Am Grenzübergang erhalten wir leider nur die standardmässige Aufenthaltsgenehmigung für 6 Monate, nicht mehr aber auch nicht weniger. 12 Monate wäre eine Alternative, der Grenzbeamte erklärt uns aber, dass wir dann 12 Monate bis zur nächsten Einreise in die USA warten müssten. So müssen wir nun im Laufe des Frühlings eine Weile nach Mexiko ausreisen, bevor wir die nächsten 6 Monate starten können.

Optimierungen an Jupi

Aufbau-Batterie mit 120V/60Hz laden

In Vancouver haben wir wie weiter oben beschrieben auf einem Campingplatz übernachtet, dort war im Preis auch der ein Stromanschluss inbegriffen. Deshalb haben wir zum ersten Mal ausprobiert, ob das Laden mit 120V und 60Hz klappt. Fazit: Kein Problem, unser Votronic-Ladegerät akzeptierte diese Eingangsspannung problemlos und wir hatten über unsere Steckdosen in Jupi normal 230V. Ich habe nämlich bereits vor Jahren die Verkabelung in Jupi so geändert, dass unsere Steckdosen ihre Spannung immer über den 12V – 230V Konverter erhalten und nicht wie ursprünglich vorgesehen, bei vorhandenem Landanschluss von dort, was in diesem Fall nur noch 120V gewesen wäre.

Grauwasser

Jedes Mal beim Entsorgen vom Grauwasser, muss ich unter Jupi kriechen, um den Verlängerungsschlauch einzustöpseln. Anders als in Europa, wo man meistens über eine Vertiefung fährt und dann den Hahn öffnet, muss man hier das Abwasser fast immer punktgenau in ein Rohr ablassen über das man nicht drüber fahren kann sondern das seitlich vom Fahrzeug liegt. Für dieses System braucht man einen Schlauch. Bei den neueren Modellen vom Bimobil EX366 kann man den Verlängerungsschlauch viel einfacher hinter dem Rad anschliessen. Schon lange überlegen wir uns ein analoges System und nachdem unser Verlängerungsschlauch zum x-ten mal gebrochen ist und schon bald mehr Beton-Klebeband als Plastik zu sehen ist, müssen wir endlich etwas machen.

Dank mehreren Detail-Bilder von Andis Bimobil EX366, der zur Zeit mit seiner Frau in Nordskandinavien unterwegs ist, haben wir eine Idee. Und im Städtchen Prince George findet Bettina einen Laden namens «New Line – Hose and Fittings», der Plastikschläuche und Kupplungen verkauft. Dort lassen wir uns beraten und erhalten kurz darauf die gewünschten Schläuche und Kupplungen. Damit fahren wir auf den Parkplatz vor zwei Läden namens Canadian Tire und Home-Depot, vergleichbar mit einem Jumbo XXL und Bauhaus bei uns. Hier montieren wir das Ganze, gehen immer wieder in einen der beiden Läden, wenn uns noch etwas fehlt wie ein Alu-Vierkantprofil, Kabelbinder oder ein Verbindungsstück. Der schwierigste Teil ist dann wirklich, das Verbinden des alten Schlauches vom Bimobil mit dem neuen: Obwohl beide einen Innendurchmesser von 1.5 Zoll haben, müssen wir am Verbindungsstück massiv feilen. Zum guten Glück ist es aus Kunststoff und so gehe ich nochmals ins Home-Depot und kaufe eine grobe Raspel. Am Schluss passt alles bestens, die Materialkosten betragen ungefähr hundert Franken.
Da eine unserer Scheinwerfer-Lampen auch noch defekt ist, kaufen wir auch noch diese im Canadian Tire.

Doch der erste Versuch schlägt fehl, unser neuer kompakter roter Verlängerungsschlauch lässt schon bei der leichtesten Verdrehung oder einem Bogen kein Grauwasser mehr durch, verschliesst sich sozusagen von selbst. Doch da nun unser Ausfluss auf der Seite ist, können wir schon mal besser Grauwasser ablassen, denn meistens hat es um das eigentliche Loch herum eine kleine Vertiefung.

Im nächsten Home Depot auf Vancouver Island kaufen wir uns einen flexiblen Schlauch, ähnlich dem, den wir ursprünglich hatten. Die Kupplung darüber zu stossen ist ein ziemlicher Kraftakt, man sieht wieder einmal, dass diese Zoll-Einheiten einfach nicht sauber passen, 1.5 Zoll ist nicht immer 1.5 Zoll… Aber schlussendlich ist die Kupplung drin und hält so fest, dass keine Schlauchbride mehr notwendig ist. Und der nächst Versuch funktioniert nun bestens.

Lampe

Einige Wochen nachdem wir Jupi in Kanada in Empfang nahmen, ging uns die Lampe im Bad kaputt, leider war aber in Kanada kein Ersatz für die defekte 12V-Röhre aufzutreiben. Deshalb haben wir in einem Canadian-Tire – Shop eine batteriebetriebene LED-Leuchte als Ersatz gekauft und diese im Bad mit Klett provisorisch montiert. Doch diese Lampe war einfach zu wenig hell. Jetzt ergab es sich, dass Valérie, unsere Verwandte aus Québec-City nach Europa und auch in die Schweiz reiste. So bestellten wir dort eine Ersatzlampe, die sie dann mitnahm. Das Problem war nun, wie kommt diese Lampe von Québec-City zu uns in den Westen von Kanada? Es gibt zwar die Möglichkeit von Postlagernd-Sendungen, doch man muss sich dann zuerst auf der entsprechenden Poststelle persönlich mit Ausweis anmelden. Wir erzählten dann der Posthalterin in Bella Coola unser Problem uns sie meinte: «Ich würde euer Paket auf jeden Fall lagern, ruft doch einfach bei der Post einer kleinen Ortschaft an und fragt sie, ob sie es auch ohne Anmeldung lagern würde.» Genau dies machten wir und es klappte problemlos. Valérie schickte das Paket in Queébec-City los und etwa 5 Tage später kam es auf der Poststelle von Bear Creek an, perfekt. Jetzt leuchtet unser Bad wieder schön hell.

Unsere Route

Im folgenden unsere Route auf der Karte, die wir mit Jupi während dieses Bericht-Zeitraums gefahren sind. Jupi sendet alle 15 Minuten seine Position via Spot Satelliten-Tracker an uns, deshalb folgt die Route nicht genau der Strasse, sondern macht etwas «Abkürzungen».

Die aktuelle Position von Jupi, wie auch die gesamte Route unserer Nordamerika-Reise seit dem 26. Mai 2022, ist auf dieser Seite zu finden: https://www.jupi.bvision.ch/jupispot/

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